Die beiden Kollegen Pascal Materne und Claudius Mühlhäusler haben im September 2019 die Gedenkstätte des Konzentrationslagers Auschwitz besucht und daraufhin beschlossen, mit ihren Schülerinnen und Schülern diese Fahrt zu wiederholen.
So hat sich am 13. November 2019 die erste Arbeitsgemeinschaft Gedenkstättenfahrt Auschwitz aus zunächst 15 Schülerinnen und Schülern der beiden Unterstufen der Höheren Berufsfachschule Wirtschaft zusammengefunden.
Wir haben Großes vor!
Wir werden das größte Konzentrationslager der Nazis, in welchem über eine Millionen Menschen, vor allem Juden, industriell vernichtet wurden, besuchen und damit tun, was sich so viele der Opfer dieser barbarischen Gewaltorgie am meisten gewünscht haben: sie wollten nicht einfach spurlos verschlungen werden, sondern wenigstens gesehen und erinnert werden.
Davor werden wir uns umfassend informieren - und das wollen wir nicht nur ganz klassisch über Zeitzeugen, Vorträge, Bücher, Hörbücher, Internetseiten und Filme tun, sondern vor allem dadurch, dass wir Orte des Geschehens aufsuchen, von denen es in der Region sehr interessante gibt: das Frank-Loebsche-Haus in Landau, das Dokumentationszentrum des Pfalzklinikums in Klingenmünster, das Westwallmuseum in Bad Bergzabern, den Westwall-Wanderweg in Schaidt, die Mikwe und die Synagoge in Speyer, das Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma sowie die Thingstätte in Heidelberg, die Gedenkstätte des Konzentrationslagers Natzweiler/ Struthof, das Museum zur Maginot Linie im Fort de Schoenenbourg ...
Außerdem werden wir durch verschiedene Initiativen Geld verdienen, um so die Kosten unseres Projekts zu vermindern und um unsere Gemeinschaft zu stärken: so haben wir zum 6. Dezember faire Schoko-Nikolause in unserer Schule angeboten, haben auf dem Drei-Königs-Markt in Kandel alkoholfreien Glühwein und selbst gebrannte Waffeln verkauft und zum Valentinstag haben wir unseren Schülerinnen und Schülern angeboten, Rosen an gute Freundinnen und Freunde auszuliefern.
Am 27. Januar hat Herr Mühlhäusler vor insgesamt mindestens 100 Schülerinnen und Schülern zwei Vorträge über die Opfer des Nationalsozialismus gehalten: Die Mitglieder der AG wurden von den Projektbetrieben dazu freigestellt und haben beide Vorträge gehört.
Am Donnerstag, 27.2.2020, war Nachtschicht: wir haben uns ab 19:30 Uhr den Film "Schindlers Liste" (der übrigens eine Spielzeit von drei Stunden und siebzehn Minuten hat) angesehen.
Am Freitag darauf sind wir nach Unterrichtsende nach Klingenmünster gefahren und haben dort die Ausstellung "NS-Psychiatrie in der Pfalz" angesehen. Anschließend hat uns der Guide auch die Gedenkstätte gezeigt. Eine Viertelstunde später schon waren wir über zwei Stunden im Westwall-Museum - die meiste Zeit davon in einem der letzten noch erhaltenen Bunker.
Am Montag, 2.3.2020 besuchte uns Reiner Engelmann und hielt einen spannenden Vortrag über Wilhelm Brasse, der viele Jahre als Häftling im KZ Auschwitz zugebracht hatte (das Buch von Herrm Engelmann haben wir in der AG-Bibliothek).
Am Mittwoch, 4.3.2020 sahen wir gemeinsam mit den beiden elften Klassen des Wirtschaftsgymnasiums den antisemitischen Nazi-Propaganda-Film "Jud Süß" im Germersheimer Regina-Kino, der als Vorbehaltsfilm nur mit einer kritischen Besprechung durch einen fachkundigen Referenten gezeigt werden durfte.
Die Fahrt nach Ingelheim, wo wir am 12. März 2020 gemeinsam mit über 80 Schülerinnen und Schülern verschiedene antirassistische Workshops besucht haben, war sehr informativ, wird aber wohl die vorerst die letzte außerschulische Unternehmung gewesen sein, weil wir wegen des Corona-Virus lauter Absagen unserer Veranstalter bekommen ...
20 Monate später: Am 3.11.2021 haben die Lehrer Herr Materne und Herr Mühlhäusler eine neue Runde der Arbeitsgemeinschaft angestoßen und wieder haben sich fast 20 Schülerinnen und Schüler der beiden Unterstufen der HBFW 21w und HBFW 21x gefunden. Drei neue Lehrerinnen und Lehrer, die im Herbst 2021 die Gedenkstätte in Auschwitz besucht haben, sind jetzt bei der AG dabei: Frau Merkle und Frau Nickls sowie Herr Müller-Horn, der auch das Schule ohne Rassismus-Projekt unserer Schule leitet.
Nach einer ersten Vorbesprechung sind wir gleich mit der Vorbereitung des Nikolaus-Verkaufs durchgestartet und haben zwei Mittwoch-Nachmittage lang den Verkauf vorbereitet.
Einmal im Monat wollen wir einen Filmabend durchführen. Am 24.11.2021 haben wir im Mehrzweckraum auch mit der neuen Gruppe "Schindlers Liste" geschaut. Kurz vor Weihnachten haben wir die ZDF/ARTE-Dokumentation "Klassenfahrt nach Auschwitz – Deutsche Jugendliche und der Holocaust" von Marta Schröer angesehen und einen virtuellen Rundgang durch Auschwitz I und Auschwitz II unternommen ...
Seit dem Frühjahr 2022 können wir wieder langsam mit unseren normalen Aktivitäten beginnen:
Eindrücke:
6.12.2019: | |
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4.-6.1.2020: Dreikönigsmarkt Kandel: | |
27.1.2020: 4-stündiger Vortrag über Auschwitz: | |
14.2.2020: Verkauf und Auslieferung von Valentinstagsrosen: | |
27.2.2020: Video-Abend in der Schule: Schindlers Liste | |
28.2.2020: Besuch der Ausstellung 'NS-Psychiatrie in der Pfalz' und der Gedenkstätte des Pfalzklinikums in Klingenmünster. Dann Führung durch das Westwallmuseum in Bad Bergzabern: | |
2.3.2020: Vortrag von Herrn Reiner Engelmann über Wilhelm Brasse, den "Fotografen von Auschwitz": | |
4.3.2020: Vorbehaltsfilm "Jud Süß" im Regina-Kino: | |
12.3.2020: "Rassismus im Alltag" - Workshops der Fridtjof-Nansen-Akademie in Ingelheim: | |
NEUANFANG 2021 | Erstes Treffen der AG am 3.11.2021 |
Nikolaus-Verkauf 2021 |
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Kino-Abend 24. November 2021 Schindlers Liste im großen Mehrzweckraum des Standorts Wörth |
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Plakate-Ausstellung 27. Januar 2022 Acht Plakate zum Holocaust an den Scheiben des Filmsaals |
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01.06.2022: Besuch der Dauerausstellung "NS-Psychiatrie in der Pfalz" im Pfalzklinikum Klingenmünster: |
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01.06.2022: Besuch des Westwallmuseums: | |
29.06.2022: Besuch des Konzentrationslagers Natzweiler - Struthof: |
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29.06.2022: Besuch des Fort de Schoenenbourg: |
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